Nächste Eskalationsstufe im "Golf von Amerika":Mexiko verklagt Google
- yaya945
- 5月12日
- 讀畢需時 2 分鐘
Ein Meeresgebiet, zwei Namen und ein internationaler Rechtsstreit: Mexikos Präsidentin Sheinbaum hat eine Klage gegen Google eingereicht, weil der Konzern den Golf von Mexiko für US-Nutzer in "Golf von Amerika" umbenannt hat.
Namenskonflikt um den Golf von Mexiko spitzt sich zu
Die Entscheidung von Google, in seinem Kartendienst den "Golf von Mexiko" für Nutzer in den USA in "Golf von Amerika" umzubenennen, hat zu diplomatischem Streit zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten geführt - überraschend kam das allerdings nicht.
Mexiko verklagt Google
Die mexikanische Regierung unter Präsidentin Claudia Sheinbaum hat inzwischen rechtliche Schritte gegen den Technologiekonzern eingeleitet, nachdem mehrere Wochen der Gespräche zwischen Google und der Landesregierung nicht zielführend waren. Das geht aus einer Meldung des Nachrichtensenders BBC hervor. Der Vorwurf: Google habe sich dem politischen Druck aus Washington gebeugt und ein Meeresgebiet umbenannt, das mehrere Staaten betrifft.
Auslöser war ein Dekret des US-Präsidenten Donald Trump, der am 20. Januar 2025 mit einer Executive Order verfügte, dass das angrenzende Gewässer künftig als "Golf von Amerika" zu benennen sei.
Google folgte dieser Anweisung in seinem Kartendienst - allerdings nur teilweise: Während US-Nutzer den neuen Namen sehen, bleibt für mexikanische Nutzer der ursprüngliche erhalten. Nutzer in anderen Ländern bekommen beide Bezeichnungen angezeigt. Die mexikanische Regierung kritisiert diese Lösung.
Details zur Klage fehlen
Präsidentin Sheinbaum betonte in einer Pressekonferenz, dass die USA nicht das Recht hätten, ein gemeinsames Meeresgebiet einseitig umzubenennen. Sie verweist darauf, dass das betroffene Seegebiet auch an Mexiko und Kuba grenzt. Die offizielle Klage sei bereits eingereicht worden, nähere Angaben zu Ort und Zeitpunkt wurden bislang nicht gemacht.
For geographic features in the U.S., this is when Geographic Names Information System (GNIS) is updated. https://t.co/3NYvU7Bxjq- News from Google (@NewsFromGoogle) January 27, 2025
Streit um internationales Namensrecht
Bereits Anfang des Jahres hatte Mexiko in einem Schreiben an Google gefordert, die Namensänderung rückgängig zu machen. Doch der Vorstoß blieb zunächst ohne Wirkung. Nun soll ein Gericht klären, ob Google durch die Umsetzung der US-Anweisung internationales Namensrecht verletzt hat.
Die Debatte hat inzwischen auch eine politische Ebene erreicht. Das US-Repräsentantenhaus verabschiedete jüngst ein Gesetzesvorhaben, das die Umbenennung des Golfs in "Golf von Amerika" gesetzlich verankern soll. Die Zustimmung fiel mit 211 zu 206 Stimmen knapp aus.
Der bisherige Name besteht seit dem 16. Jahrhundert
Historisch gesehen trägt der Golf von Mexiko seinen Namen seit dem 16. Jahrhundert. Namensstreitigkeiten rund um internationale Gewässer sind nicht neu - ähnlich gelagerte Fälle gibt es etwa zwischen Japan und Korea oder im Nahen Osten. Nach Trumps Anordnung hatte sich auch Apple mit Apple Maps der Namensumbenennung angeschlossen.
Wie sich der aktuelle Fall weiterentwickelt, hängt nun nicht nur von der Klage Mexikos ab, sondern auch von möglichen Verhandlungen zwischen Google und den betroffenen Staaten. Der Technologiekonzern hatte auf der Plattform X erklärt, sich bei abweichenden nationalen Benennungen an den offiziellen Vorgaben der jeweiligen Länder zu orientieren.
Zusammenfassung
Mexiko verklagt Google wegen Umbenennung des Golfs von Mexiko
US-Präsident Trump verfügte Umbenennung in 'Golf von Amerika'
Google zeigt Namen je nach Nutzerstandort unterschiedlich an
Mexiko kritisiert einseitige Umbenennung des gemeinsamen Seegebiets
US-Repräsentantenhaus verabschiedete Gesetz zur Umbenennung knapp
Namensstreit erreicht diplomatische und rechtliche Ebene
Google orientiert sich bei Benennung an Vorgaben der jeweiligen Länder
Comments